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Geschichte der Fahrzeugantriebe

Dampfantrieb

Das erste Fahrzeug, das mit Dampf betrieben wurde, konstruierte der französische Mechaniker Nicholas Joseph Cugnot im Jahr 1769. Es hat sich mit der Geschwindigkeit von 4,5 km pro Stunde bewegt, mit einem Dampfkessel konnte es fast einen Kilometer weit fahren. Am Ende ergab sich aber keine praktische Nutzungsmöglichkeit.

Dampfmaschine
James Watt ist nicht der Erfinder der Dampfmaschine, er hat sie nur deutlich verbessert. Er arbeitete daran erst an der Universität Glasgow und später in Zusammenarbeit mit Matthew Bolton.
Dampfgetriebenes Fahrzeug des Franzosen Cugnot
Dampfgetriebenes Fahrzeug des Franzosen Cugnot

Der britische Erfinder Richard Trevithick versuchte Anfang des 19. Jahrhunderts, den Dampfantrieb im Straßenverkehr einzuführen. Die Idee des Dampfomnibusses hat sich allerdings nicht durchgesetzt (er war zu groß und wog 1,9 t). Omnibusse, die von Pferden gezogen wurden, schienen damals effektiver zu sein.

London Steam Carriage - R. Trevithick Dampfwagen
London Steam Carriage - R. Trevithick Dampfwagen

Interessant ist die Geschichte des tschechischen Erfinders Josef Božek, der einen Dampfwagen und ein Dampfboot auf eigene Kosten konstruierte. Den Dampfwagen hat er im Jahre 1815 im Park Stromovka (Prag) mit großem Erfolg vorgeführt. Leider gab es bei der zweiten Vorführung ein großes Gewitter, während dessen das gesamte Geld des Erfinders gestohlen wurde. Božek nahm sich daraufhin vor, sich nie mehr mit einem Dampfwagen zu befassen und vernichtete alle seine Entwürfe vor Wut. Später entwarf er z. B. Eisenbahnwagen für die Strecke České Budějovice – Linz.

Elektroantrieb

 
Ein Dampffahrzeug und ein Elektrofahrzeug wurden auch von dem holländischen Chemiker Simbradus Stratingh (1834, 1835) oder dem ungarischen Erfinder Ányos Jedlik (1828) gebaut. Hierbei handelte sich aber eher um Spielzeug ohne praktischen Nutzen.
Das erste praktisch verwendbare Elektrofahrzeug stammt aus dem Jahr 1884 und wurde vom britischen Erfinder Thomas Parker konstruiert. Er hat auch die Londoner U-Bahn elektrifiziert.

Eines der ersten elektrisch angetriebenen Fahrzeuge.
Eines der ersten elektrisch angetriebenen Fahrzeuge.

František Křižík konstruierte sogar drei Elektrofahrzeuge, das erste davon im Jahre 1895. Er hatte damit aber keinen großen Erfolg und widmete sich nur noch der Traktion.
Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, also noch vor Verbesserung der Verbrennungsmotoren, fuhren weltweit ca. 30.000 Elektrofahrzeuge. Diese Fahrzeuge hatten allerdings Mängel, die wir auch heute, wenn auch in geringerem Maß, sehen können – d. h. eine niedrige Geschwindigkeit von etwa 30 km/h, lange Aufladezeiten und kurze Reichweiten von ca. 70 Kilometern. Das erforderte sehr schwere Batterien und beschränkte damit die Nutzung auf Städte.
Die Elektrofahrzeuge der damaligen Zeit waren wirtschaftlich nicht rentabel. Sie wurden auch „women´s cars“ genannt.

Das Elektrofahrzeug stellte Ende des 19. Jahrhunderts einen interessanten Rekord auf: 1899 erreichte Camille Jenatzy eine Geschwindigkeiten von 105,79 km/h
Das Elektrofahrzeug stellte Ende des 19. Jahrhunderts einen interessanten Rekord auf: 1899 erreichte Camille Jenatzy eine Geschwindigkeiten von 105,79 km/h

 

Das Bild zeigt ein Elektrofahrzeug der Gesellschaft Anderson Electric Car Company, die Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu 2.000 Elektrofahrzeuge im Jahr produzierte. Mit dem Aufkommen der billigen und schnelleren Autos von Henry Ford sanken die Verkäufe rapide. Insgesamt verkaufte Detroit Electric zwischen 1907 und 1939 ca. 13.000 Elektroautos.
Das Bild zeigt ein Elektrofahrzeug der Gesellschaft Anderson Electric Car Company, die Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu 2.000 Elektrofahrzeuge im Jahr produzierte. Mit dem Aufkommen der billigen und schnelleren Autos von Henry Ford sanken die Verkäufe rapide. Insgesamt verkaufte Detroit Electric zwischen 1907 und 1939 ca. 13.000 Elektroautos.

 

Wasserstoff

Bei den ersten Fahrzeugen wurde versucht, Wasserstoffgas als Brennstoff zu verwenden. Ein solches Auto konstruierte Francois Isaac de Rivaz, der französische Erfinder und Politiker, im Jahre 1807.

první vozidlo poháněné vodíkem vzniklo před více než 200 lety. Jeho auto je tak zároveň jedním z nejstarších automobilů vůbec a šlo o úplně první vůz se spalovacím motorem.
první vozidlo poháněné vodíkem vzniklo před více než 200 lety. Jeho auto je tak zároveň jedním z nejstarších automobilů vůbec a šlo o úplně první vůz se spalovacím motorem.

Sein Motor wird für den Vorgänger des Verbrennungsmotors gehalten.

Modellzeichnung und Wasserstoff-Fahrzeug
Modellzeichnung und Wasserstoff-Fahrzeug

Ein ähnliches Prinzip nutzte auch Etienne Lenoir im Jahr 1860, dessen Fahrzeug Hippomobile genannt wurde. Als Brennstoff diente Wasserstoffgas, welches aus Wasser hergestellt wurde.

Étienne Lenoir Hippomobile
Étienne Lenoir Hippomobile

Lenoir nutzte weiterhin Gasbrennstoffe. 1863 machte er eine 18 km lange Probefahrt von Paris aus und erreichte dabei eine Geschwindigkeit von 6 km/h.
Die Motoren von Lenoir hat der deutsche Erfinder Nicolaus Otto später verbessert. Er ist der Erfinder des Viertaktmotors. 

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren


Carl Benz gründete 1871 eine Fabrik für die Produktion von Maschinen. 1884 baute er den ersten Viertaktmotor. Die Verkaufszahlen seiner Fahrzeuge waren am Anfang gering. Die Wende kam, nachdem seine Frau Bertha eine 100 km lange Werbefahrt machte. 1893 wurde das Kraftdreirad von Benz das erste Fahrzeug in Serienfertigung. Aus diesem Grund gilt Carl Benz als Erfinder des Autos.

Bertha Benzová na tovární fotografii
Bertha Benzová na tovární fotografii

Der Liberecer Unternehmer Theodor von Liebig baute das erste Auto in Österreich-Ungarn. Er kaufte 1897 einen Viertakt-Zweizylindermotor von Carl Benz, der in den Wagen des Präsidenten der Nesselsdorfer Wagenbau Fabrik Gesellschaft eingebaut wurde. In Kopřivnice wurde der Motor unter den Hecksitzen der viersitzigen Kutsche Mylord untergebracht. Die Lenkung funktionierte nicht über ein Lenkrad, sondern über eine Lenkstange. Man lenkte, indem man die Lenkstange von vorn nach hinten neigte. Das Fahrzeug hatte eine Leistung von 6 PS, ist mit einer Durchschnitts-geschwindigkeit von ca. 22,6 km/h gefahren und der Brennstoffverbrauch betrug 15 Liter pro 100 km.

Dobová fotografie automobilu Präsident z roku 1898
Dobová fotografie automobilu Präsident z roku 1898

 

Innovation von Henry Ford

Die Grundinnovation von Henry Ford war die Fertigungsstraße, für die er sich von einem Schlachthaus in Chicago inspirieren ließ. Eine Fertigungsstraße für Automobile war jedoch wesentlich komplizierter, denn die Logistik des ganzen Prozesses musste konsequent durchdacht werden.
Die neue Fertigungsart senkte den Preis des T-Modells von 875 USD auf 525 USD, in späteren Jahren bis auf 300 USD - für die Arbeiter von Ford waren das ca. vier Monatsgehälter. Die Produktionseffektivität stieg durch die neue Fertigungweise stark an. Während ein Auto ursprünglich in zwölf Stunden produziert wurde, waren es im Jahre 1914 nur noch 93 Minuten.
Wenn man Benz als Erfinder des Automobils bezeichnet, dann ist Ford der Erfinder der Automobilindustrie

Slavný Ford T
Slavný Ford T
„Ich werde ein Automobil für jedermann bauen. Es wird groß genug für eine Familie sein, aber auch klein genug, dass ein einzelner es fahren und warten kann. Es wird aus den besten Materialien gebaut, von den besten Leuten und nach einfachste Plänen, die moderneIngenieurstechnik entwickeln kann. Und bei alledem wird der Preis so niedrig sein, dass es sich jeder, der ein regelmäßiges Einkommen hat, leisten kann, um mit seiner Familie die Freuden vergnüglicher Stunden in Gottes freier Natur genießen kann.“ Henry Ford
„Ich werde ein Automobil für jedermann bauen. Es wird groß genug für eine Familie sein, aber auch klein genug, dass ein einzelner es fahren und warten kann. Es wird aus den besten Materialien gebaut, von den besten Leuten und nach einfachste Plänen, die moderne Ingenieurstechnik entwickeln kann. Und bei alledem wird der Preis so niedrig sein, dass es sich jeder, der ein regelmäßiges Einkommen hat, leisten kann, um mit seiner Familie die Freuden vergnüglicher Stunden in Gottes freier Natur genießen kann.“ Henry Ford

 

Automobilität im 20. Jahrhundert

Das zwanzigste Jahrhundert steckt voller Verbesserungen, die die Automobilität betreffen - sei es, um die Effizienz eines Autos zu steigern, den Verbrauch zu senken, das Fahrverhalten und den Fahrgastkomfort zu verbessern oder um verschiedene Elemente der passiven Sicherheit einzuführen. Zu den kleineren Innovationen, die das Auto erheblich vorangebracht haben, gehören:

  • 1924 - erster Güterwagen mit Dieselmotor
  • 1929 - Erfindung des Autoradios durch den Amerikaner Paul Galwin
  • 1951 - Servolenkung
  • 1965 - Jensen FF Auto - Allradantrieb
  • 1973 - erster Airbag im Oldsmobile Toronado
  • 1975 - Einsatz erster Katalysatoren
  • 1997 - erster Toyota Prius (Hybridauto) (oder kommerziell erfolgreich - ein von Ferdinand Porsche zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfundenes benzinelektrisches Hybridauto)
Jensen FF Auto - Allradantrieb
Jensen FF Auto - Allradantrieb

 

Hybridfahrzeug Toyota Prius 1997
Hybridfahrzeug Toyota Prius 1997

 
Selbstverständlich beschäftigten sich die Automobilhersteller auch im 20. Jahrhundert mit alternativen Antrieben. Die Motivation hierfür beruhte in der Regel auf der Situation am Ölmarkt, insbesondere bei hohen Ölpreisen. Gleichzeitig ist sich die Menschheit ihrer Erschöpfbarkeit bewusst, obwohl immer noch neue Ablagerungen entdeckt werden und Innovationen es ermöglichen, Öl aus schwer zugänglichen Stellen zu gewinnen.

Ein weiteres Problem stellen die Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt dar, insbesondere die lokalen Emissionen in Städten (Kohlenwasserstoffe, Stickoxide usw.). Global betrachtet wird der noch nicht nachgewiesene Effekt von künstlichem Kohlendioxid auf den Klimawandel erwähnt.

In der Tschechischen Republik ist der EMA der interessanteste Versuch für einen alternativen Antrieb im 20. Jahrhundert.

Prototyp des EMA-Autos
Prototyp des EMA-Autos


Das EMA-Auto wurde erstmals 1970 auf der Messe Man and Car vorgestellt. Davor gab es mehrere Jahre Entwicklungsarbeit am Forschungsinstitut für elektrische rotierende Maschinen und an der Abteilung für Verbrennungsmotoren der Technischen Universität Brno. Das resultierende Produkt war für seine Zeit bemerkenswert, obwohl EMA natürlich nicht mit den damaligen Autos mit Verbrennungsmotor mithalten konnte. EMA erreichte eine Geschwindigkeit von 50 km / h, die maximale Reichweite lag bei 50 km, war aber natürlich abhängig von der Fahrweise. Die Serienproduktion dieses Elektroautos startete jedoch nicht und gleichzeitig wurde seine Entwicklung abgeschlossen.

Automobilgeschichte in Sachsen

1900: Emil Hermann Nacke aus Coswig baute als Erster in Sachsen Automobile. Viele taten es ihm gleich. Man konnte jedoch nicht alle Teile selbst herstellen, weshalb viele Zulieferfirmen entstanden, die sich auf die Produktion von Komponenten ausrichteten.

1904: August Horch begann mit dem Bau eines eigenen Autos in den August-Horch-Werken. Er trennte sich später von seiner Firma und eröffnete das Audi-Werk (Audi heißt „Horch“ auf Latein). In Leipzig wurde der „Curved Dash Runabout“ aus Detroit nachgebaut, später wurden eigene Wagen unter dem Namen DUX hergestellt (Oldsmobile/Polymobil).

1913: Mit dem Wanderer W3 5/12 PS, einem kleinen, offenen Tourenwagen - auch genannt „Puppchen“- konnte die Firma in den Automobilbau einsteigen. Bis 1927 wurden ca. 10.000 „Puppchen“ gefertigt.

Wanderer W1 (Vorserienfahrzeug, 1911) im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München (Wikipedia)
Wanderer W1 (Vorserienfahrzeug, 1911) im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München (Wikipedia)

 


ab 1918: Nach dem Ende des ersten Weltkrieges stellten viele kleine Betriebe Kleinwagen her, manche fast komplett selbst produziert, andere vollständig aus gekauften Teilen. In den „Goldenen Zwanzigern“ war Sachsen wichtiger Produktionsstandort in der Kraftfahrzeugbranche. Die Kaufkraft blieb jedoch schwach, weshalb viele kleine Hersteller pleitegingen und das Automobil als Luxus galt.

1932: Im Zusammenschluss mit den DKW- und Wanderer-Werken wurde die Auto Union gegründet, womit in der Weltwirtschaftskrise der Bankrott der beiden Unternehmen verhindert werden konnte. Am Erfolg der Auto Union war die F-Reihe mit bis zu 50.000 jährlich verkauften Wagen maßgeblich beteiligt (113 Jahre ununterbrochene Automobilproduktion in Zwickau).

1939-1945: Im zweiten Weltkrieg wurden im Zuge der Aufrüstung viele Automobile angefordert, um die Armee zu versorgen. Dadurch entstand ein Mangel an Materialien, weshalb billige und leicht erhältliche Rohstoffe verwendet wurden. Da auch Treibstoff fehlte, stieg man auf Holzgasgeneratoren um.

ab 1946: Viele Fabriken mussten neu aufgebaut werden, was den Wiedereinstieg in die Branche verzögerte. 1946 entstand die „Industrieverwaltung 19 Fahrzeugbau“ in Chemnitz, die später zur „IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke“ gehörte. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Automobilindustrie stärker von der Politik geleitet.

ab 1948: Viele bereits geschaffene Modelle wurden weiterentwickelt. In Chemnitz entstand ein zentrales Konstruktionsbüro, mit welchem Sachsen in seiner Fahrzeugindustrie international Erfolg hatte. Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) konnte später einen sehr guten Verkauf an Nutzfahrzeugen verzeichnen
1958-1990: In Zwickau wurde der Trabant („Trabi“) gebaut, ein Kleinwagen mit Zweitaktmotor, der die großflächige Motorisierung in der DDR ermöglichte.

Vehicle Drives 20  

ab 1970: Es wurde deutlich, dass Sachsens Automobilindustrie durch das Fehlen von neuen Modellen international nicht mithalten konnte.

1989: Das VEB IFA-Kombinat PKW (ehemalige DDR) und Volkswagen gründeten als gleichberechtigte Teilhaber die Projektgesellschaft Volkswagen IFA-PKW GmbH – dies war der Ausgangspunkt für die Weiterführung der über einhundertjährigen Geschichte des Automobilbaus in Sachsen nach Auflösung der DDR.

ab 1990: Der VW Polo, und wenig später der VW Golf sowie ab 1996 der VW Passat, wurden in Sachsen hergestellt. Heutzutage ist der Bau von Fahrzeugen ist auch dadurch, dass er viele Arbeitsplätze schafft, wieder ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Sachsen. Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels auf der Erde wird jedoch verstärkt an Alternativen für Fahrzeugantriebe geforscht, die den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen verringern.

2010: An der neu gegründeten Professur für Alternative Fahrzeugantriebe der Technischen Universität Chemnitz begann die Forschung an Brennstoffzellen speziell für Fahrzeuge.

2018: Die erste Wasserstofftankstelle in Sachsen wurde in Dresden eröffnet.

Professur Thomas von Unwerth von der Technischen Universität Chemnitz mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Martin Uhlmann und Christian Schmidt vor einem Brennstoffzellenfahrzeug
Professur Thomas von Unwerth von der Technischen Universität Chemnitz mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Martin Uhlmann und Christian Schmidt vor einem Brennstoffzellenfahrzeug

 

 

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